14.04.2010
Satire-Aktion "Dezentrale Endlagersuche"
Mit einer Satire-Aktion unter dem Motto "Dezentrale Endlagersuche" haben sich die Germeringer GRÜNEN in die Debatte um die geplante Verlängerung der Atomkraftwerke eingemischt. Gekleidet in weiße Schutzanzüge baten sie am 14. April die BesucherInnen des Mittwochmarktes, gelbe "Atommüll-Dosen" mitzunehmen und bei sich zu Hause an einem "sicheren" Platz zu deponieren. Auf diese Weise, so lautete das sarkastische Argument der GRÜNEN, könnten die Atomstromkunden einen kostengünstigen Beitrag zur Lösung des Endlager-Problems liefern.
Ralph Rückerl, Sprecher der Germeringer GRÜNEN, weist darauf hin, dass bei einer Verlängerung der AKW-Laufzeiten neue Zwischenlager für den zusätzlich erzeugten Atommüll gebaut werden müssten. "Während milliardenschwere Atomkonzerne eine angebliche Stromlücke heraufbeschwören, wird die reale Gefahr der Strahlenbelastung im laufenden Betrieb, bei Störfällen oder Terrorangriffen verleugnet und das weltweit ungelöste Problem einer sicheren Endlagerung des Atommülls kleingeredet", so Rückerl.
Dennoch ist er sicher, dass eine breite Unterstützung der Großkundgebung "KettenreAktion", einer Menschenkette, die am 24. April die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel verbinden wird, die Politik zum Nachdenken bringt.
In Germering lag die Bereitschaft, eine Dose "Atommüll" nach Hause mitzunehmen, erwartungsgemäß im Nullbereich. Die GRÜNEN waren trotzdem mit dem Ergebnis ihrer "Dezentralen Endlagersuche" zufrieden, weil sich durch die provokante Aktion einige MarktbesucherInnen an ihre Absicht erinnern konnten, ihrem Atomstromanbieter zu kündigen und zu einem echten Ökostromanbieter zu wechseln und damit den Atomausstieg einfach selbst zu machen.
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