Thema: Stadtentwicklung
18.02.2021
Kreuzlinger Feld: Neues Positionspapier
Aufgrund der aktuellen Diskussion wurde ein Update der Position (siehe unten) zur Bebauung des Kreuzlinger Feldes erstellt. Das neue Positionspapier steht hier.
08.07.2020
Radverkehrsanlagen
Mit großer Regelmäßigkeit geht es bei der Diskussion der Stadtentwicklung auch um den Radverkehr.
Dabei ist es vielleicht hilfreich, einige Begriffe, die dabei eine Rolle spielen, zumindest einmal gehört zu haben.
An oberster Stelle steht dabei natürlich die "Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)", die sich an verschiedenen Stellen mit dem Fahrrad, dem Radverkehr und den damit verbundenen Radverkehrsanlagen auseinandersetzt - inhaltlich leider oft unbekannt.
Das ergänzende Dokument zur StVO ist die "Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO)". Durch den Verweis in der VwV-StVO auf die "Empfehlungen für Radverkehrsanlagen" - z.Z. ERA2010 - der "Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V." (FGSV) erlangen diese Empfehlungen unterschiedlich verbindliche Bedeutung - siehe VwV-StVO "Zu § 2 Straßenbenutzung durch Fahrzeuge > Zu Absatz 4 Satz 2 > I. Allgemeines > 6.
Die ERA behandeln folgende Themen:
- Radverkehrskonzept
- Entwurfsgrundlagen
- Führungsformen an innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen
- Radverkehrsführung an Knotenpunkten
- Überquerungsanlagen
- Radverkehr in Erschließungsstraßen
- Einbahnstraßen mit Radverkehr in Gegenrichtung
- Radverkehr in Bereichen des Fußgängerverkehrs
- Radverkehr an Landstraßen
- Selbständig geführte Radwege
- Bau und Betrieb von Radverkehrsanlagen
- Wirkungskontrolle und Qualitätssicherung
Unter dem Titel:
So geht Verkehrswende –Infrastrukturelemente für den Radverkehr
kommentiert der Bundesvorstand des ADFC in Kap. 6.ff die verschiedenen Führungsformen des Radverkehrs.
02.03.2020
Wahlprüfstein BI Kreuzlinger Feld
Im Vorfeld der Kommunalwahl am 15. März 2020 bat die Bürgerinitiative "LEBENSWERTES GERMERING" die örtlichen Parteien um die Beantwortung mehrerer Fragen zur Bebauung des "Kreuzlinger Felds".
1.Was wäre Ihnen bei der Erstellung eines Verkehrsentwicklungsplans wichtig?
2.Wie könnte man mit innovativen Konzepten für die Bebauung des Kreuzlinger Felds Germering bereichern?
3.Im vorliegenden Verkehrsgutachten wurde lediglich die Frage behandelt, ob die vorhandenen Straßen das Mehraufkommen von Autoverkehr, der durch die zukünftigen Bewohner des “Kreuzlinger Feldes” entsteht, aufnehmen kann. Nicht betrachtet wurde der Radverkehr, der öffentliche Nahverkehr, die Schulwegsicherheit unserer Kinder und die Verträglichkeit für die jetzigen Anwohner. Wie gestalten Sie diesen Stadtteil und die umliegenden Straßen so zukunftsorientiert, dass die Belange aller Beteiligten berücksichtigt werden?
4.Die Nachfrage nach Wohnraum in Germering wird voraussichtlich mit der Bebauung des “Kreuzlinger Feldes” nicht nachhaltig befriedigt werden können, so dass es nicht annähernd zu einer Sättigung des Marktes kommen wird. Was kommt nach Ihrer Ansicht nach dem Kreuzlinger Feld? Wie viele Einwohner wünschen Sie sich für Germering im Jahr 2025?
5.Welche zukunftsweisenden Vorschläge haben Sie, um den Folgen des Klimawandels bei der Bebauung des Kreuzlinger Felds zu begegnen?
Nachfolgend die Antwort der GRÜNEN Germering:
15.07.2019
Treffen mit BI "Lebenswertes Germering" zum Thema "Kreuzlinger Feld"
Am 08.07.2019 besuchten 5 Mitglieder der BI "Lebenswertes Germering" das offenen Treffen der Germeringer GRÜNEN zum Austausch der Positionen. Ziel der BI ist es, die aktuell geplante massive Bebauung des Kreuzlinger Feldes zu verhindern und eine maximale GFZ von 0.6 zu erreichen. Die aktuelle Planung liegt bei 1.0. Bei vielen Punkten gab es ähnliche Positionen wie bei den GRÜNEN, insbesondere, dass Flächenverbrauch, Innenstadtentwicklung und günstiger Wohnraum abgewogen werden müssen. Notwendig ist eine bisher fehlende Planung, wie sich Germering an sich entwickeln soll und welches Wachstum sinnvoll ist, da eine derart massive Ansiedlung Auswirkungen nicht nur auf die unmittelbare Umgebung sondern auch auf die ganze Stadt hat.
14.10.2018
Positionspapier Kreuzlinger Feld
V. i. S. d. P.
BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Ortsverband Germering
Die geplante Bebauung des Kreuzlinger Feldes hat bereits für einigen Unmut und Widerstand in der Bevölkerung gesorgt. Die vorgebrachten Bedenken sind zwingend ernst zu nehmen und zu prüfen – auf keinen Fall kann eine solche Entscheidung über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg getroffen werden. Der Germeringer Ortsverband von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN steht folgendermaßen zu diesem Projekt:
Die Germeringer GRÜNEN sind nicht prinzipiell gegen eine Bebauung des Kreuzlinger Feldes, die ja auch im Flächennutzungsplan seit langem vorgesehen ist. Allerdings kann nur ein ökologisch und sozial durchdachtes Konzept unsere Zustimmung finden, weshalb der aktuell vorgeschlagene Rahmenplan (1) (Stand: 23.01.2018, UPBA) unbedingt überarbeitet werden muss.
Sozialgerechte Bodennutzung
Den Siedlungsdruck im Münchner Umland kann man nicht leugnen. Die steigenden Mieten sind für viele Menschen äußerst problematisch, darunter Rentner*innen, Studierende, junge Familien und Geringverdienende. Für viele von ihnen ist es auf dem freien Markt unmöglich, in Germering Wohnraum zu finden; wir möchten aber ein Germering für alle, nicht nur für diejenigen, die sich die Mieten und Grundstückspreise leisten können.
Eine Methode, für günstigeren Wohnraum als marktüblich zu sorgen, besteht in dem Konzept der sozialgerechten Bodennutzung (2) (nicht zu verwechseln mit Sozialwohnungen), wie es beispielsweise bereits bei CoceptBau in Harthaus umgesetzt wird. Dabei sind dreißig Prozent des neu geschaffenen Baurechts in Form von Wohnraum für Personen und Familien mit geringerem Einkommen vorgesehen. Da am Kreuzlinger Feld noch gar kein Baurecht besteht, stünden voraussichtlich dreißig Prozent aller dort entstehenden Wohnungen für diese Zwecke zur Verfügung.
Soziale Infrastruktur
Allerdings ist es nicht zielführend, Wohnraum ohne die entsprechende (soziale) Infrastruktur zu errichten. Eine Bebauung kommt für uns nur in Frage, wenn für Krippen- und KiTa-Plätze sowie Kapazitäten an Grund- und Mittelschulen durch den Investor gesorgt ist. Auch die Belastung anderer Einrichtungen wie Frei- und Hallenbad, Sportplätze, weiterführende Schulen oder auch Vereine muss betrachtet werden. Ein Folgelastenkonzept ist deshalb vor einem Beschluss wünschenswert. Ebenfalls ist es nötig, sich mit Strom- und Wärmeversorgung frühzeitig zu beschäftigen. Ist z. B. ein Blockheizkraftwerk sinnvoll? Können Photovoltaik- oder Solaranlagen integriert werden?
Verkehrsbelastung
Ein sehr greifbares Problem ist die Verkehrsbelastung: Laut einem Verkehrsgutachten von Ulrich Glöckl wird es voraussichtlich eine Mehrbelastung von 6.500 Fahrten pro Tag (3) geben. Unserer Meinung nach sind weder die Kreuzlinger Straße noch Salz- oder Kleinfeldstraße darauf ausgelegt. Daher muss ein Mobilitätskonzept erstellt werden, das ÖPNV, Fahrradverkehr, Car-Sharing und E-Mobilität fördert.
Durchlüftung
Neben der zu befürchtenden Verstopfung der Straßen sind auch die entstehenden Abgase zu betrachten, insbesondere im Hinblick auf die Stickoxidwerte. Damit verbunden ist auch die Durchlüftung der Stadt: da das Kreuzlinger Feld im Westen Germerings und damit auf der „Wetterseite“ liegt, kommt diesem Aspekt eine große Bedeutung zu. Dazu muss das Windgutachten für Germering (Stand 1998) neu aufgestellt werden. Auch im Sinne der künftigen Bewohner*innen der Siedlung sollte darauf geachtet werden, dass sich beispielsweise keine Hitze staut.
Bebauung
Aus ökologischer Perspektive muss außerdem dafür gesorgt sein, dass möglichst keine großen Flächen versiegelt werden. Zugunsten öffentlicher Grünflächen bevorzugen wir daher eine Bebauung in die Höhe anstatt in die Fläche. Natürlich muss dabei aber ein gewisses Maß insbesondere in Relation zu den umliegenden Gebäuden gewahrt und auf potentielle Verschattung geachtet werden – eine Entscheidung hängt vom Einzelfall und dem genauen Bebauungsplan ab. In jedem Fall müssen etwaige Ausgleichsflächen in räumlicher Nähe liegen, damit der Nutzen derselben auch im Umfeld Germerings bleibt.
Fazit
Aus unserer Sicht kann eine Bebauung nach der aktuellen Planung nicht funktionieren, da ökologische Aspekte wie Durchlüftung und Versiegelung zu wenig Beachtung finden, die Folgelasten für die soziale Infrastruktur Germerings kaum absehbar sind und die zusätzliche Verkehrsbelastung schlicht nicht tragbar ist. Sowohl das Bauvolumen als auch die Anzahl zukünftiger Bewohner*innen muss drastisch verringert werden. Für weitere Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung (3).
(1) session-in-germering.livingdata.de/vo0050.asp
(2) Die in München umgesetzte Variante der SoBoN wird hier erläutert:
www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:832b8345-e0eb-4e3d-a637- dfb341296b0c/Verfahrensgrunds%C3%A4tze%20neu.pdf
(3) Expertenrunde der Stadt Germering mit der Bürgerinitiative am 20.06.2018
06.05.2018
Das Thema Kreuzlinger Feld stößt auf großes Interesse
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Das Interesse für unseren Info-Stand am heutigen Marktsonntag war erfreulich groß.
Das lag nicht nur an der Werbung für unsere Veranstaltung mit Bettina Kenter-Götte und Sepp Dürr : "Heart's Fear. Hartz IV. Geschichten von Armut und Ausgrenzung" am kommenden Dienstag in der Stadthalle.
Viele Besucher*innen wurden angezogen von dem Thema "Bebauung des Kreuzlinger Felds", s. unsere Ankündigung.
Viele hatten von den Plänen bislang nur wenig oder gar nichts gehört. Der Info-Bedarf war groß. Der Diskussionsbedarf ("wieviel Bebauung verträgt unsere Stadt noch?") nicht minder groß.
23.04.2018
Bebauung des Kreuzlinger Felds: Ihre Meinung ist gefragt
Am 6. Mai ist wieder Germeringer Marktsonntag. Wir sind – wie üblich – von 12 bis 18 Uhr mit einem Info-Stand in der Otto-Wagner-Straße, in Höhe der Hof-Pfisterei dabei. Unser Thema diesmal: Die Pläne für die Bebauung des Kreuzlinger Felds. Kreuzlinger Feld – das ist das Areal zwischen Starnberger Weg, Kreuzlinger Straße, S-Bahnstrecke und Alfons-Baumann-Straße. Eine der letzten großen Freiflächen im Stadtgebiet. Rund 10 Hektar groß.
Anfang des Jahres wurde dem Stadtrat der Entwurf eines sog. Rahmenplans für das Kreuzlinger Feld vorgelegt. Demnach könnten auf dem Gelände bis zu 1.000 Wohnungen gebaut werden, Häuser mit bis zu fünf Stockwerken, weiterhin Grundschule, Kindergarten, Hort und Krippe. Auch ein Supermarkt ist für das neue Quartier vorgesehen.
An unserem Info-Stand werden wir den aktuellen Stand des Rahmenplans präsentieren und fragen Sie: Was halten Sie davon? Wir freuen uns auf Ihren Besuch, beantworten gern Ihre Fragen und sind gespannt, welche Meinung Sie zu diesem Bauprojekt haben.
Details:
23.11.2017
Freiflächen erhalten. Zum Wohle der Bürger*innen.
Die Überschrift im Brucker Regionalteil der SZ vom 22.11.2017 machte neugierig: „590 Wohnungen in der Warteschleife“. Wie kann das sein angesichts des enormen Wohnungsmangels? Zu lesen war: Es geht um die sog. Hausäcker, das rd. 6 Hektar große Areal zwischen Kirchen- und Heimgartenstraße. Derzeit eine Freifläche, bestehend aus sieben Grundstücken, die sieben verschiedenen Privatpersonen gehören. Die Firma LSR Europe will das gesamte Areal kaufen und bebauen.
Vier von sieben Kaufverträgen sind unterzeichnet, drei fehlen noch. Vor allem fehlt: Baurecht. Denn die Hausäcker sind im Flächennutzungsplan (FNP) als Grünfläche ausgewiesen. Der FNP müsste geändert werden, um Baurecht schaffen zu können. Das geht nur mit einem Beschluss des Stadtrats. Der hat, zum Missfallen von LSR Europe, über die Angelegenheit noch nicht beraten.
Soweit öffentlich bekannt, stehen nicht wenige Stadträte dem Bauvorhaben positiv gegenüber. Nur die GRÜNEN haben sich von Beginn an positioniert und erklärt, dass und warum sie sich für den uneingeschränkten Erhalt der Hausäcker als Freifläche einsetzen - siehe unser Bericht Aus dem Rathaus/"Position der GRÜNEN zur Bebauung der Hausäcker" vom 16.12.2016.
In einem Leserbrief zu dem eingangs erwähnten Artikel in der SZ wird die Position der GRÜNEN von einem Mitglied unseres Ortsverbands erneut bekräftigt und begründet.
10.05.2017
Bauprojekt am Bahnhof: Große Pläne. Große Show. Und nun?
Beim Wirtschaftsempfang der Stadt hat Jürgen Biffar, Sprecher des Germeringer Wirtschaftsverbands – wieder einmal - gefordert, dass an der Stadthalle ein Hotel realisiert wird, und behauptete laut einem Pressebericht zudem, dass das Hotel Huber „bekanntlich verkauft“ worden sei. Die Inhaber des Hotels Huber haben umgehend protestiert: Das stimmt nicht! Nachzulesen im „Merkur“ vom 3. Mai 2017 unter der Überschrift „Hotel Huber: Verkauf war ein Gerücht“. - Dazu ein Kommentar (Leserbrief) von unserem Mitglied Gisela Trinkwitz:
Das Projekt zur Neugestaltung des Areals zwischen S-Bahnhof und Landsberger Straße war von Beginn an begleitet von einem Gemisch aus Fake News und Lachnummern. Da fügt sich die neue Falsch-Information, das Hotel Huber sei verkauft worden, harmonisch ein.
Das Dementi der Hotel-Inhaber wirft die Frage nach dem aktuellen Stand des Projekts auf, das der Projektentwickler und Bauunternehmer Rolf Rossius Ende 2014 in einer öffentlichen Versammlung in der Stadthalle vorgestellt hat. Auf die Frage eines Bürgers nach dem Zeitrahmen hatte Rossius geantwortet, es wäre „ideal, wenn im Herbst 2015 der 1. Spatenstich gemacht wird“. Ein völlig absurder Termin, der zur Kategorie Lachnummer gehört.
Besucht man die Homepage von Gebr. Rossius*), findet man dort das Germeringer Projekt unter dem hübschen Namen „Castello Quattro Torri Germering“. Weniger lustig: Die Firma scheint seit 2015 nicht mehr (bau-)unternehmerisch tätig zu sein, auch das Germeringer Projekt ist im Ruhe-Modus. Große Pläne, große Show und Ende.
Die fatale Nebenwirkung: Rossius‘ kurzes Gastspiel in Germering hat tiefe Spuren in der Stadt hinterlassen. Denn: Sein Projektplan war der Auslöser für den von der Stadt ausgelobten Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Bahnhof-Areals, an dem Rossius als sog. sachverständiger Berater beteiligt war. Im Auslobungstext für den Wettbewerb wurde festgelegt, dass das Areal mit Läden, Wohnungen und Geschäftsräumen bebaut werden soll – eine Option für einen Hotel-Neubau war nicht enthalten. Das entsprach voll und ganz den Projektzielen von Rossius, der bei der eingangs erwähnten Veranstaltung deutlich gemacht hatte, dass er kein Interesse an einem Hotel-Neubau hat.
Das Ergebnis des Wettbewerbs ist bekannt: Läden, Wohnungen, Geschäftsräume – kein Hotel. Ganz im Sinne der Hotel-GroKo, die darauf beharrt, dass das von ihr gewünschte Tagungshotel an der Stadthalle, auf unserem Marktplatz platziert werden soll.
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*) Nachtrag vom Juli 2017: Die Rossius-WebSite wurde inzwischen überarbeitet. Es gibt keinerlei Hinweis mehr auf ein (geplantes) Projekt in Germering.
09.05.2016
Der Marktplatz ist der falsche Standort für ein Tagungshotel
Das Tagungshotel (vulgo: Hotel), das nach dem Willen der Stadtratsmehrheit auf dem Marktplatz gebaut werden soll, sorgte am gestrigen Marktsonntag für Andrang an unserem Info-Stand. Interesse weckte insbesondere das von unserem Stadtrat Dr. Hadi Roidl angefertigte Modell, mit dem die Größe des Baukörpers eindringlich veranschaulicht werden konnte.
Ein Haus mit mindestens 100 – 120 Zimmern, mit ca. 600 qm für Veranstaltungen und Tagungen, ca. 600 qm für Gastronomie, ca. 300 qm für Fitness und Spa, … - kurzum: mit einer Bruttogrundfläche von ca. 5.200 qm, ergänzt durch ein Café mit Freischankfläche/Biergarten plus Einzelhandel im Erdgeschoss, wie im Auslobungstext des Wettbewerbs gefordert worden war, das ergibt nach Adam Riese zwangsläufig ein mächtiges Gebäude.
„Viel zu groß!“ - war an unserem Info-Stand unisono zu hören. Geht's nicht deutlich kleiner? Nein, denn ein (Tagungs-)Hotel muss, um wirtschaftlich zu sein, heutzutage mindestens 120 Zimmer haben und braucht in der 4-Sterne-Kategorie mehr als nur die Räume zum Übernachten. Fazit: Der Marktplatz ist der falsche Standort für ein Tagungshotel. Dort, wo es ideal platziert wäre, auf dem frei werdenden Areal nördlich vom S-Bahnhof, will es der Investor Gebr. Rossius nicht haben.
Es gibt auch keine Notwendigkeit, es in der Nähe zur Stadthalle zu bauen, denn mit der ca. 600 qm großen Konferenzzone und dem ebenso großen Gastronomiebereich wäre das Hotel für Veranstaltungen und Tagungen bestens ausgestattet und sowieso völlig unabhängig vom Angebot der Stadthalle.
02.02.2016
Hotel an der Stadthalle: Der Masterplan nennt Alternativen

Leserbrief von Ralph Rückerl, Sprecher der Germeringer GRÜNEN zum Zeitungsartikel "Hotel an Stadthalle ist Teil des Masterplans" in Merkur/FFB vom 1.2.2016:
Die Mehrheit, von der Herr Oberbürgermeister Haas spricht, ist die Mehrheit im Stadtrat. Es ist nicht die Mehrheit der Germeringer Bevölkerung. Wer mit den Bürgern spricht, erkennt schnell, dass eine massive Bebauung vor der Bibliothek nicht gewünscht wird.
Die Vorschläge der Architekten ähneln erschreckend den Plänen, die 2008 mit überwältigender Mehrheit im Bürgerentscheid abgelehnt wurden. 74 Prozent stimmten damals für die Aussage "Sind Sie für den Erhalt des Platzes Ecke Landsberger Straße / Untere Bahnhofstraße als Freifläche und damit gegen die Errichtung eines Hotels auf diesem Platz?". Die Stadtpolitik muss erst noch erklären, warum das heute anders sein sollte.
Der Hinweis auf den Masterplan des Stadtentwicklungsprozesses kann nur ein Alibi darstellen. Dort ist zu lesen: "Mögliche Nutzungen sind Einzelhandel, Gastronomie, Funktionen des Rathauses (Bürgerbüro, Stadtinfo), Kultur, VHS, Kino, Hotel." Ein Hotel war also nur eine von zahlreichen Alternativen.
Mag sein, dass Germering ein Hotel der gehobenen Kategorie brauchen kann. Noch ist die Stadt den Nachweis allerdings schuldig. Es gibt bislang kein entsprechendes Gutachten. Der Investor, der das Gebiet um das alte Hotel Huber umplanen soll, hat ein vergleichbares Bedarfsgutachten für die Lage am Bahnhof in Auftrag geben lassen. Dass er nun kein Hotel am Bahnhof mehr errichten will, kann nur an fehlender Rentabilität liegen. Warum aber sollte ein Hotel nur 200 Meter entfernt besser funktionieren? Warum sollte die Stadt also ihr kostbarstes Grundstück an einen Investor verscherbeln, für ein wirtschaftlich fragwürdiges Hotel?
Der Stadtrat sollte besser das Nutzungspotential und die Aufenthaltsqualität des Stadtplatzes verbessern, anstatt sich an einem Thema abzuarbeiten, welches die Bürger längst für erledigt hielten. Für die optische Fassung des Platzes ist ein kleiner Baukörper mit Gastronomie und Ausstellungsflächen durchaus ausreichend. Ein solches Projekt könnte die Stadt selbst finanzieren, ohne Verkauf des wichtigsten städtischen Grundstücks.
Ralph Rückerl
Sprecher des Ortsverbands Germering von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
03.12.2015
Null Punkte für das Tagungshotel
Das Tagungshotel mit „mindestens 100-120 Zimmern", das nach den Vorgaben für den derzeit laufenden Ideenwettbewerb auf dem Marktplatz situiert werden soll, kommt bei den Germeringer Bürgerinnen und Bürgern gar nicht gut an. Das zeigte die Debatte in der diesjährigen Bürgerinnen- und Bürgerversammlungen. Nicht nur wir Grüne nutzten die Gelegenheit, um in der Öffentlichkeit erneut deutlich zu machen, weshalb wir diese „Idee" ablehnen. Gemeinsamer Tenor aller Wortmeldungen zum Thema Tagungshotel war: Der große Stadtplatz ist für uns Bürgerinnen und Bürger viel zu kostbar, um ihn mit einem Tagungshotel zuzubauen.
» „Unmut auf Bürgerversammlung" im Regionalteil der SZ vom 2.12.2015
03.12.2015
Ominöse Quadratmeter
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Es war nur ein Randthema, aber kein unwichtiges, das bei der Bürger- und Bürgerinnenversammlung in der Debatte über das Tagungshotel an der Stadthalle angeschnitten wurde. Ein Bürger meldete sich zu Wort, dem aufgefallen war, dass es zwei unterschiedliche Textversionen für die Auslobung des Ideenwettbewerbs gibt. Der offizielle, vom Wettbewerbsbetreuer Landherr Architekten veröffentlichte Text ist nicht identisch mit dem Text, der dem Stadtrat im Juli als Beschlussvorlage zur Verfügung stand. Wie kann das sein?
Seine Frage wäre eventuell untergegangen, weil er nicht – wie gewünscht - ad hoc ein konkretes Beispiel parat hatte. Wir konnten aushelfen. Um nur ein Beispiel zu nennen: In beiden Textversionen ist von „ca. 1-2 Seminarräumen" die Rede. Aber nur im öffentlichen Auslobungstext ist (auf Seite 20) zu lesen, dass die Fläche für den Bereich „Veranstaltung, Seminar, Tagung" eine Größe von ca. 600 (!) qm haben soll. 600 qm für „ca. 1-2 Seminarräume"? Wer hätte das gedacht!
Von wem die qm-Angaben stammen und wie sie in die öffentliche Auslobung gelangt sind, konnte an dem Abend weder der OB noch der Stadtbaumeister erklären. Seltsam.
13.10.2015
Pressemitteilung: Die Rückkehr des Hotels?
Negativ überrascht zeigten sich viele Besucher des Germeringer Marktsonntags, als sie am Stand der GRÜNEN über die neuesten Hotelpläne der Stadt Germering informiert wurden. Im Juli diesen Jahres wurde im Stadtrat gegen die Stimmen der grünen Fraktion der Auslobungstext zu einem städteplanerischen Ideenwettbewerb für eine Bebauung des Samstagsmarktes mit einem Tagungshotel beschlossen. So steht im Text: "Angedacht sind mindestens 100-120 Zimmer, sowie in Ergänzung der vorhandenen Räume in der Stadthalle ca. 1‐2 Seminarräume". Des Weiteren fordert die Stadt "Nutzungen wie ein öffentlich zugängliches Restaurant und Café mit Freischankfläche, sowie optional auch Einzelhandelsnutzungen in der Erdgeschosszone".
Damit ähnelt dieser Plan einem Projekt, welches 2008 in einem Bürgerentscheid bereits eindeutig abgelehnt worden war. Über 74 Prozent der Wähler stimmten damals für das Bürgerbegehren mit dem Text "Sind Sie für den Erhalt des Platzes Ecke Landsberger Straße / Untere Bahnhofstraße als Freifläche und damit gegen die Errichtung eines Hotels auf diesem Platz?".
Die Äußerungen der Besucher am Marktsonntag gaben eindeutig das gleiche Stimmungsbild ab wie damals. Während manche durchaus Verständnis für die Notwendigkeit eines modernen Hotels in Germering zeigten, gab es keinerlei Unterstützung für einen derart großen Baukörper vor der Stadthalle. Man befürchtet, dass dessen notwendige Größenordnung die Entwicklung eines lebendigen und vielseitig nutzbaren Stadtplatzes unmöglich machen würde. Und auch die schon oft beschworene Attraktivitätssteigerung der Stadthalle als Tagungsort durch ein angrenzendes Hotel konnte nicht überzeugen. Denn ein verstärkter Tagungsbetrieb würde die Funktion der Stadthalle als Kultur- und Bürgerzentrum beeinträchtigen, zum Nachteil der Germeringer Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Schulen.
Ralph Rückerl
Sprecher der Germeringer GRÜNEN
07.10.2015
Die Rückkehr des Hotels
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„Sind Sie für den Erhalt des Platzes Ecke Landsberger Straße / Untere Bahnhofstraße als Freifläche und damit gegen die Errichtung eines Hotels auf diesem Platz?"
Das war die Frage des Bürgerbegehrens, über das im Herbst 2008 in Germering abgestimmt wurde. Das Ergebnis: 10.781 stimmten mit JA. Das entspricht 74,4 Prozent. Bei einer Beteiligung von 56,8 Prozent.
Formalrechtlich war der Bürgerentscheid für den Stadtrat nur ein Jahr bindend. Nun hat ihn die Stadtratsmehrheit weggewischt wie ein lästiges Übel. Vor der Sommerpause, in der Stadtratssitzung am 14. Juli 2015, wurde zur Durchführung eines Ideen- und Realisierungswettbewerbs gegen die Stimmen der GRÜNEN folgender Auslobungstext beschlossen (Auszug):
„...Die Mitte Germerings soll als öffentlicher und zentraler Ort der Stadt neu geordnet werden, und die Aufenthaltsqualität und Attraktivität des „Therese-Giehse‐Platzes" durch die Situierung eines Stadt‐ und Tagungshotels im Norden der Platzflächen gestärkt werden, siehe hierzu Anlage x Masterplan. Angedacht sind mindestens 100-120 Zimmer, sowie in Ergänzung der vorhandenen Räume in der Stadthalle ca. 1‐2 Seminarräume. Zu integrieren sind weiterhin Nutzungen wie ein öffentlich zugängliches Restaurant und Café mit Freischankfläche, sowie optional auch Einzelhandelsnutzungen in der Erdgeschosszone. ..."
Den vollständigen Auslobungstext finden Sie »hier.
Wir meinen: Ein Baukörper in dieser Größenordnung wird die Entwicklung eines lebendigen und vielseitig nutzbaren Stadtplatzes unmöglich machen. An Vorschlägen zur Belebung des Stadtplatzes hat es im Stadtentwicklungsprozess nicht gemangelt.
Der Hotelbau muss auch im Kontext gesehen werden mit der Frage: Wie geht es weiter mit unserer Stadthalle? Mit dem jetzigen Tagungsbetrieb in der Stadthalle lässt sich kein Hotel wirtschaftlich betreiben. Nach Aussagen von Fachleuten rechnet es sich erst bei einer Auslastung ab 60 Prozent, gemittelt übers Jahr. Dazu müssten Anzahl, Größe und Dauer der Tagungen in der Stadthalle dramatisch gesteigert werden. Völlig offen ist, welche Um- und Zubauten erforderlich wären, um dieses Ziel zu erreichen. Last but not least: Eine Intensivierung des Tagungsbetriebs wird die Funktion der Stadthalle als Kultur- und Bürgerzentrum erheblich beeinträchtigen, zum Nachteil der Germeringer Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Schulen.
Informieren Sie sich über das Thema Hotelbau am kommenden Marktsonntag ab 12 Uhr an unserem Info-Stand am S-Bahnhof-Kreisel, vor der Post. Uns interessiert: Was meinen Sie zu diesem Vorhaben?
23.04.2015
Nächste Baustelle: Stadtplatz
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Germering ist im Umbau. Der Kleine Stachus ist nicht die letzte Großbaustelle. Auch die Gestaltung des tristen Areals vor der Bibliothek und Stadthalle muss endlich angepackt werden. Konkrete Planungen gibt es noch nicht.
Wie soll dieser Bereich künftig aussehen? Das ist das Thema unseres Info-Stands am Marktsonntag 3. Mai.
Wir stellen Ihnen ein ziemlich maßstabgetreues Modell (s. Foto) zur Verfügung, liefern das "Baumaterial" - und lassen Sie bauen, ganz ohne Bauantrag.
Wir sind gespannt auf Ihre Ideen und freuen uns auf Ihren Besuch an unserem Info-Stand. Er befindet sich auf der Nordseite des Therese-Giehse-Platzes, gegenüber der Bühne und ist von 13 bis 18 Uhr besetzt.
28.02.2014
Wie geht's weiter mit Germerings Stadtentwicklung?
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Bei allen positiven Effekten des wirtschaftlichen Erfolgs unserer Region muss man auch die Frage stellen:
"Auf wessen Kosten geht unser Wirtschafts-Wachstum?".
Dieser Frage ging am letzten Mittwoch die Bundestagsabgeordnete Beate Walter-Rosenheimer auf einer Informationsveranstaltung der Germeringer GRÜNEN in der Stadthalle nach.
Beate Walter-Rosenheimer wies darauf hin, dass der Boom in und um München für Arbeits- und Ausbildungsplätze sorgt. Er erzeugt gleichzeitig aber auch einen überteuerten Wohnungsmarkt, den sich viele Arbeitnehmer nicht mehr leisten können. Auch solle man nicht vergessen, dass unser Wohlstand unter anderem auf den menschenverachtenden Produktionsbedingungen in vielen unterentwickelten Ländern beruht. Beate Walter-Rosenheimer schloss ihr Eingangsreferat mit dem Blick auf Germering, wo Wirtschaftswachstum nicht zur Betonierung und Verödung des Zentrums führen soll.
Dieser Hinweis wurde von dem Stadtratskandidaten Dr. Hadi Roidl in seinem anschließenden Vortrag weiterverfolgt. Anhand vieler Entwürfe von Investoren und Bürgern zur Weiterentwicklung der Germeringer Innenstadt konnte er mutige Stadtvisionen vorstellen. Die folgende Diskussion mit gut 30 Gästen zeigte deutlich die Spannungsfelder der Innenstadtentwicklung, insbesondere zwischen Autoverkehr auf der einen Seite und Fahrrad, ÖPNV, Fußgängern auf der anderen Seite.
Auch die Balance zwischen Kommerz und Kultur wurde umfassend thematisiert. Während der "Kleine Stachus" sich zum Geschäftszentrum entwickelt, soll der Platz vor der Stadtbibliothek den innerstädtischen Gegenpol mit kultureller und sozialer Nutzung bilden. Der Vorschlag der Germeringer Grünen für diesen zentralen Platz sieht deshalb eine niedrige, pavillonartige Bebauung vor. Cafés unter Arkaden, Wochenmarkt und Springbrunnen mit Spielfläche verbinden Platz und Gebäude und unterstützen die Funktion als Treffpunkt für ALLE. Wegen der überschaubaren Größe wäre ein solches Gebäude auch ohne Investor realisierbar, denn die Stadt darf die Kontrolle über dieses "Filetstück" nicht verlieren.
29.09.2008
Bürgerentscheid 2008 über die "Neue Mitte"
Das Votum war eindeutig und freut uns sehr: 74,37 Prozent stimmten mit JA für das Bürgerbegehren. Sie lehnten damit die Bebauung des Marktplatzes mit einem Hotelturm ab. Für das Ratsbegehren (Bebauung des Zentrums mit einem großen Shopping-Center und Hotelturm) stimmten nur 37,84 Prozent der WählerInnen mit JA.